Leider hat SRF Puls auf unser Schreiben nicht reagiert. Die in der Sendung SRF Puls gemachte Falschaussage, es gäbe keine Studien, welche die Wirksamkeit der Homöopathie belegen würden, wurde nicht richtig gestellt.
Wir fordern folgende Richtigstellung: Es gibt über 600! Studien, welche die Wirksamkeit der Homöopathie belegen. Nachzulesen in der Datenbank der Universität Bern. https://lnkd.in/eJpXa7nZ
SRF Puls hat es bezüglich der Homöopathie versäumt, Daten zu liefern und Fakten aufzuzeigen. Auch ging beim Berufsverband HVS keine Antwort auf unser Schreiben ein. Gerne erwarten wir eine öffentliche Richtigstellung.
Freundliche Grüsse
HVS
im Namen des Vorstandes
Sehr geehrte Damen und Herren der Puls-Redaktion
Wir freuen uns darüber, dass Sie in Ihrer Sendung vom 16.12.2024 (https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:4eb8f87b-a186-45f0-a933-991695d359f7) über Patient:innen und medizinische Fachkräfte berichteten, welche alternativ- und komplementärmedizinische Therapien in ihr Behandlungskonzept integrieren.
Als Homöopathieverband Schweiz (HVS) sind wir allerdings ob der doch unausgewogenen Berichterstattung zur Homöopathie äusserst irritiert, wenn nicht sogar verärgert.
In Ihrer Sendung kommt Herr Thomas Rosemann zu Wort. Der Professor fordert – was durchaus sein Recht und auch in unserem Sinne ist – für wirksame Therapien entsprechende wissenschaftliche Belege. Warum er ohne seriöse Gegenpositionen – und ja, die gibt es – behaupten kann, dass für die Homöopathie jeder Wirksamkeitsnachweis fehle und es praktisch keine Beweise dafür gebe, dass solche verdünnten Substanzen irgendeine Wirkung haben könnten, zeugt nur davon, dass es ihm darum geht, vorgefasste Meinungen zu zementieren. Gerade als Professor sollte er in der Lage sein, Wirkung und Wirkmechanismus trennen zu können. Dass die Homöopathie Wirkungen zeigt, die klar über einen Placeboeffekt hinausgehen, könnte längstens bekannt sein, wenn auch nur ansatzweise die entsprechende seriöse Forschung mit in die Diskussion einbezogen würde. Dass der Wirkmechanismus (noch) unbekannt ist, wird auch von uns in keiner Weise bestritten. Der Schweizerische Verein homöopathischer Ärzte und Ärztinnen (SVHA), der Homöopathieverband Schweiz (HVS) und sicherlich weitere Institutionen wie die Clinica Santa Croce wären durchaus in der Lage gewesen, entsprechende Gesprächspartner:innen zu vermitteln.
Betreffend der Forschung zur Wirksamkeit und möglichen Wirkmechanismen der Homöopathie weisen wir Sie gerne darauf hin, dass die Wirksamkeit der Homöopathie in den letzten 40 Jahren in über 600 Studien belegt worden ist (s. z.B. Übersicht des IKIM Bern (https://www.ikim.unibe.ch/forschung/fachbereiche/potenzierte_substanzen___homoeopathie/homeopathy_clinical_trials/index_ger.html)). Vor allem Dr. sc. nat. Baumgartner Stephan (Stv. Direktor IKIM Bern) wäre da ein äusserst kompetenter und ganz sicher nicht voreingenommener Gesprächspartner. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass echte Wissenschaftler sich wirklich mit ‘unerklärlichen’ Phänomenen auseinandersetzen und so (neues) ‘Wissen schafft’ und nicht einfach vorgetretene Pfade breiter trampeln, ohne über ein Minimum an Fachwissen zu verfügen.
Interessanterweise resp. leider sind in Ihrer Sendung keine Patient:innen porträtiert worden, die für ihren Heilungsweg die Homöopathie in Anspruch genommen hätten! Es gab also auch keinen Grund, vertiefter auf die Homöopathie einzugehen. Es sei denn, dass dies aus ‘marketingtechnischen’ Gründen bewusst so entschieden wurde.
Wir möchten an dieser Stelle aber auch darauf hinweisen, dass Ihr Chat-Team (https://www.srf.ch/wissen/wissens-chats/komplementaermedizin-was-bewirkt-osteopathie-bei-neugeborenen) hervorragende Arbeit geleistet hat, auch wenn die Aussagen zur Homöopathie vom Blick (https://www.blick.ch/schweiz/hilfe-bei-der-chemotherapie-srf-puls-laesst-homoeopathie-aerzte-unserioese-tipps-geben-id20429061.html, 20.12.24) in altbekannter Art und Weise und den immer gleichen pauschalisierten Argumenten (die auf einem Wissensstand von vor 2014 basieren) für die eigene Stimmungsmache verwendet werden. Ihr Team und da vor allem Dr. Florian Strasser haben gerade in Bezug auf die Homöopathie auf einer sachlichen und fachlich kompetenten Ebene agiert. Gerne zitieren wir ein paar Aussagen aus dem Chat, die wir so nur unterstreichen können und die durchaus auch als Basis für eine ernstzunehmende Diskussion verwendet werden könnten:
- “Die Beantwortung von gewissen Forschungsfragen ist mit der reinen Naturwissenschaft manchmal noch nicht möglich. Dazu gehören messbare Kräfte, die in der Homöopathie beobachtbar sind, aber für die die Naturwissenschaft die Kraft noch nicht benennen kann.”
- “Wichtig ist zu verstehen, dass auch in der sog. Schulmedizin weniger als 10% aller Behandlungen evidenzbasiert ist im eigentlichen Sinn. Ein weiteres Beispiel ist die Hochspezialisierte (Schul-) Medizin, diese beruft sich auf wissenschaftliche Kriterien, aber es liegen keine belastbaren wissenschaftlichen Daten vor wie randomisierte Studien. Für die erwähnten 5 komplementär-medizinischen Methoden liegt belastbare Evidenz vor.”
- “Das Fehlen des Nachweis eines naturwissenschaftlich erklärbaren Wirkmechanismus heisst nicht, dass es nicht wirken kann, sondern, dass die Naturwissenschaft die Methode noch nicht gefunden hat.”
- “Bezüglich Homöopathie muss zwischen individualisierter Homöopathie und allgemeiner Homöopathie unterschieden werden, für die individualisierte Homöopathie liegen belastbare Daten aus randomisierten Studien vor.”
- “Die von Ihnen zitierten Studien sind 19 Jahre und 10 Jahre alt. Es gibt einige neue Evidenz in den letzten Jahren zur Wirksamkeit der individualisierten Homöopathie.”
Wir würden es sehr begrüssen, wenn Sie in einer Ihrer nächsten Puls-Sendungen die in Bezug auf die Homöopathie doch sehr einseitige Berichterstattung eingestehen und den Zuschauern inhaltlich korrekte und fundierte Informationen zur Verfügung stellen.
Falls Sie Fragen haben, dürfen Sie selbstverständlich auf uns zukommen.
Wir sind sehr daran interessiert, das Thema Homöopathie auf einer fachlichen und sachlichen Ebene zu diskutieren. Dass die Homöopathie seit über 200 Jahren existiert und bei uns inzwischen auch ein anerkannter Beruf (Naturheilpraktiker:in mit eidg. Diplom in Homöopathie, (https://www.becc.admin.ch/becc/public/bvz/beruf/show/85834)) ist, dürfte doch mehr als Beweis genug sein, dass da mehr dran sein muss als der Glaub an ein paar Zuckerkügelchen.
Freundliche Grüsse
Vorstand HVS
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